Bioenergetik nach Alexander Lowen
Willkommen zu dieser sanften Reise der Herzöffnung durch bioenergetische Übungen. Die Bioenergetik ist ein liebevoller Weg, um die Verbindung zwischen deinem Körper und deiner Seele wiederherzustellen. Sie hilft dir, Spannungen zu lösen, die du vielleicht schon lange mit dir herumträgst – Spannungen, die dein Herz schützen wollten, es aber auch verschlossen haben.
In den nächsten Minuten lade ich dich ein, behutsam mit deinem Körper in Kontakt zu treten. Wir werden sanfte Bewegungen und Haltungen erkunden, die dir helfen können, verhärtete Gefühle aufzuweichen und dein Herz zu öffnen. Denk daran: Es gibt kein richtig oder falsch. Dein Körper, dein Herz hat seine eigene Weisheit und seinen eigenen Rhythmus. Höre auf die leisen Signale deines Körpers und respektiere deine Grenzen. Du kannst jederzeit pausieren oder die Übung anpassen.
Übung 1 – Bioenergetisches Stehen
1. Vorbereitung
Suche dir einen ruhigen Platz, an dem du ungestört für etwa 10 Minuten stehen kannst. Nimm dir einen Moment Zeit, um tief durchzuatmen. Spüre, wie deine Füße den Boden berühren. Fühle die Festigkeit des Bodens unter dir. Er trägt dich, so wie er dich schon dein ganzes Leben lang getragen hat. Atme tief ein und aus. Mit jedem Atemzug kommst du mehr im Hier und Jetzt an.
2. Grundhaltung einnehmen
Stelle dich nun aufrecht hin, deine Füße etwa hüftbreit auseinander. Spüre, wie dein Gewicht gleichmäßig auf beiden Füßen verteilt ist. Beuge jetzt ganz sanft deine Knie, so dass sie nicht mehr durchgestreckt sind. Es ist nur eine kleine Bewegung, kaum sichtbar, aber du kannst sie deutlich spüren. Verlagere dein Gewicht nun ganz leicht nach vorne auf deine Fußballen. Deine Fersen bleiben dabei am Boden. Stell dir vor, du würdest wie ein Baum in der Erde verwurzelt stehen.
Deine Arme hängen locker an deinen Seiten. Dein Rücken ist gerade, aber nicht steif. Dein Kopf sitzt aufrecht auf deinen Schultern, als würde ein unsichtbarer Faden ihn sanft nach oben ziehen. Atme ruhig und gleichmäßig. Ein und aus. Ein und aus. Mit jedem Atemzug spürst du, wie du mehr und mehr in dieser Haltung ankommst.
3. Körperwahrnehmung
Richte nun deine Aufmerksamkeit ganz auf deinen Körper. Beginne bei deinen Füßen. Spüre, wie sie den Boden berühren. Vielleicht kannst du jeden einzelnen Zeh wahrnehmen. Wandere mit deiner Aufmerksamkeit langsam deine Beine hinauf. Nimm wahr, wie sich deine Wadenmuskeln anfühlen. Sind sie angespannt? Entspannt? Einfach nur da?
Spüre deine Oberschenkel. Vielleicht bemerkst du ein leichtes Zittern oder Vibrieren – das ist völlig normal und ein Zeichen, dass Energie zu fließen beginnt. Atme sanft in diese Empfindungen hinein. Lass sie einfach da sein, ohne sie zu bewerten oder verändern zu wollen. Wandere weiter mit deiner Aufmerksamkeit zu deinem Becken, deinem Bauch, deinem unteren Rücken. Nimm wahr, wie sich dein Atem in deinem Bauch ausbreitet.
4. Herzraum öffnen
Lenke nun deine Aufmerksamkeit zu deinem Herzraum in der Mitte deiner Brust. Stell dir vor, wie mit jedem Atemzug warmes, goldenes Licht in diesen Bereich fließt. Vielleicht möchtest du eine Hand sanft auf dein Herz legen. Spüre die Wärme deiner Hand und die sanfte Bewegung deines Atems.
Stell dir vor, wie dein Herzraum mit jedem Atemzug ein kleines bisschen weiter wird. Als würde eine Blume ihre Blütenblätter ganz langsam öffnen. Es gibt nichts zu tun, nichts zu erzwingen. Lass es einfach geschehen. Vielleicht bemerkst du ein Kribbeln oder eine Wärme in deinem Brustbereich. Vielleicht spürst du auch gar nichts Besonderes. Alles ist okay, genau so wie es ist.
5. Mit Gefühlen in Kontakt kommen
Während du in dieser Haltung stehst, lade sanft alle Gefühle ein, die auftauchen möchten. Vielleicht spürst du Wärme, vielleicht Kühle. Möglicherweise taucht eine Erinnerung auf oder ein Gefühl von Traurigkeit oder Freude. Was auch immer sich zeigt – es darf da sein.
Stell dir vor, dein Herz wäre wie ein weiter, offener Raum, in dem alle deine Gefühle Platz haben. Du musst nichts festhalten und nichts wegschieben. Alles darf kommen und gehen wie Wolken am Himmel. Atme weiter ruhig und gleichmäßig. Ein und aus. Mit jedem Ausatmen kannst du ein bisschen mehr loslassen. Mit jedem Einatmen nimmst du neue Kraft und Energie auf.
6. Loslassen und Integrieren
Stell dir jetzt vor, wie alle Anspannungen, alle schweren Gefühle durch deine Füße in die Erde fließen können. Die Erde nimmt sie auf und verwandelt sie. Sie ist stark genug, um alles zu tragen, was du loslassen möchtest. Spüre, wie sich dein Körper mit jedem Atemzug ein bisschen mehr entspannt.
Gleichzeitig fließt neue, frische Energie von der Erde durch deine Füße in deinen Körper. Wie ein sanfter Strom, der dich von innen nährt und stärkt. Diese Energie steigt langsam auf, durch deine Beine, dein Becken, deinen Bauch, bis zu deinem Herzen. Spüre, wie sich dein Herz mehr und mehr öffnen kann. Es wird weit und warm.
7. Ausklang
Komm nun langsam zurück. Strecke ganz sanft deine Knie und lass deine Arme locker hängen. Schüttle leicht deine Beine und Arme aus, als würdest du Wassertropfen abschütteln. Atme noch einmal tief durch und spüre nach, wie du dich jetzt fühlst.
Nimm die Erfahrung dieser Übung mit in deinen Tag. Dein Herz trägt die Erinnerung an diese offene, warme Energie in sich. Du kannst jederzeit zu ihr zurückkehren, indem du dich an diese Übung erinnerst und ein paar tiefe Atemzüge nimmst.
Jeder Schritt in Richtung Herzöffnung ist wertvoll, egal wie klein er erscheinen mag. Sei geduldig und liebevoll mit dir selbst. Dein Herz kennt den Weg. Es weiß, was es braucht, um sich zu öffnen und zu heilen. Vertraue diesem Prozess und gib dir die Zeit und den Raum, den du brauchst.
Übung 2 – Ausschütteln und Loslassen
1. Vorbereitung
Stelle dich aufrecht hin, deine Füße etwa hüftbreit auseinander. Spüre den Boden unter deinen Füßen. Nimm ein paar tiefe Atemzüge und lass mit jedem Ausatmen die Anspannung des Tages ein wenig los. Erlaube dir, ganz im Hier und Jetzt anzukommen. Dein Körper und dein Herz sind bereit für diese sanfte Reise des Loslassens.
2. Sanftes Ausschütteln der Hände und Arme
Beginne nun, deine Hände ganz sanft auszuschütteln. Stell dir vor, du würdest Wassertropfen von deinen Fingerspitzen abschütteln. Lass die Bewegung langsam größer werden, bis deine ganzen Unterarme mitschwingen. Spüre, wie sich die Energie in deinen Händen und Armen verändert. Vielleicht fühlst du ein leichtes Kribbeln oder eine angenehme Wärme.
Während du schüttelst, erlaube dir, auch innerlich loszulassen. Vielleicht gibt es Sorgen oder Anspannungen, die du mit deinen Händen wegschütteln möchtest. Lass sie los, so gut es dir jetzt möglich ist. Dein Herz weiß, dass du bereit bist, dich von alten Lasten zu befreien.
3. Ausschütteln der Beine
Verlagere nun dein Gewicht auf ein Bein und beginne, das andere sanft auszuschütteln. Fange mit dem Fuß an und lass die Bewegung langsam das ganze Bein hinaufwandern. Stell dir vor, wie alte, festgehaltene Energien durch dein Bein in den Boden fließen. Die Erde nimmt sie auf und verwandelt sie.
Wechsle dann zum anderen Bein und wiederhole den Prozess. Spüre, wie sich deine Beine mit jeder Bewegung leichter anfühlen. Vielleicht bemerkst du, wie sich diese Leichtigkeit langsam in deinem ganzen Körper ausbreitet und auch dein Herz erreicht.
4. Ganzkörper-Ausschütteln
Lass nun die Schüttelbewegung durch deinen ganzen Körper fließen. Beginne wieder mit den Händen und Armen, lass die Bewegung in deine Schultern wandern, dann in deine Brust und deinen Bauch. Deine Hüften und Beine schwingen mit.
Erlaube deinem Körper, sich frei zu bewegen. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Jede Bewegung ist perfekt so, wie sie ist. Stell dir vor, wie dein ganzer Körper vibriert und alte, verhärtete Energien löst. Auch die Panzerung um dein Herz darf weich werden und sich lösen.
5. Herzöffnung durch Bewegung
Während du dich weiter sanft bewegst und schüttelst, richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Herzraum. Stell dir vor, wie mit jeder Bewegung ein warmes, goldenes Licht in deinem Herzen pulsiert. Dieses Licht löst sanft alle Verhärtungen und Blockaden.
Vielleicht möchtest du deine Hände für einen Moment auf dein Herz legen. Spüre die Wärme deiner Hände und die sanfte Bewegung deines Atems. Lass dein Herz wissen, dass es sicher ist, sich zu öffnen. Es ist sicher, zu fühlen.
6. Integration und Erdung
Lass die Schüttelbewegungen nun langsam ausklingen. Stelle dich wieder aufrecht hin, deine Füße fest auf dem Boden. Spüre nach, wie sich dein Körper jetzt anfühlt. Vielleicht nimmst du eine neue Leichtigkeit wahr, oder eine angenehme Wärme.
Lege eine Hand auf dein Herz und eine auf deinen Bauch. Atme tief in diese Bereiche hinein. Mit jedem Einatmen nimmst du Kraft und Lebendigkeit auf. Mit jedem Ausatmen lässt du los, was du nicht mehr brauchst. Dein Herz darf sich sicher und geborgen fühlen.
7. Abschluss und Reflexion
Nimm zum Abschluss noch drei tiefe Atemzüge. Beim Einatmen stellst du dir vor, wie du Liebe und Mitgefühl für dich selbst in dein Herz einlädst. Beim Ausatmen lässt du alle Anspannung los.
Spüre nach, wie du dich jetzt fühlst. Vielleicht bemerkst du subtile Veränderungen in deinem Körper oder in deinen Gefühlen. Alles, was du wahrnimmst, ist wertvoll. Dein Körper und dein Herz haben hart gearbeitet, um alte Muster loszulassen.
Danke dir selbst für diese Zeit, die du dir geschenkt hast. Du hast einen wichtigen Schritt gemacht, um die Panzerung um dein Herz zu lösen und Raum für Heilung zu schaffen. Nimm dieses Gefühl von Offenheit und Lebendigkeit mit in deinen Tag.